Samstag, 17. September 2016

Der Drogenkrieg in Mexiko fordert in den letzten 3 ½ Jahren 78.109 Tote

Die Zahl der Toten, welche vom Nationalen Institut für Statistik und Geografie veröffentlicht wurde, entspricht beinahe der Einwohnerzahl von Klagenfurt. Die Opferzahlen sind vermutlich sogar noch viel höher weil jene Gebiete, welche von den organisierten Banden kontrolliert werden von der hiesigen Polizei entweder gar nicht dokumentiert werden.

Der Krieg gegen die Drogen, welchen die Regierung bereits seit 2006 durchführt/versucht, scheint auf verlorenem Posten stattzufinden. Die Tötungsdelikte gehen in den letzten Monaten nicht zurück, sondern steigen sogar. Im ersten Quartal dieses Jahres haben die Delikte sogar um etwa 17 % zugenommen.

Neue Drogenkartelle sind vor allem in Chiapas und in Estado de México entstanden. Selbstverständlich gehört es zu deren Pflichten sich mittels Gewaltexzessen und Korruption in diesen Regionen zu behaupten.

Die Tötungsdelikte durch die Drogenkartelle werden insofern geschönt, als viele Morde als Unfall oder Suizid dargestellt werden. Die hiesigen Polizeibehörden sind dabei sehr hilfreich und werden dafür auch großzügigst belohnt.

Wie begann eigentlich der Aufstieg der mexikanischen Drogenkartelle

Der Einfluss stieg, als das Medellin-Kartell zerschlagen wurde und der Drogenboss Pablo Escobar starb. Danach folgt in Riesenschritten die Machtübernahme im amerikanischen Drogengeschäft. Es gibt einige Hinweise darauf, dass es ausgerechnet die mexikanische Regierung war, welche den verschiedenen Drogenkartellen diverse Territorien und auch die Schmuggelrouten zuteilte. Nachdem die Kartelle rasch über enorme Geldsummen verfügten wurden Unmengen dafür verwendet, um ihre Truppen aufzurüsten bzw. Bestechungsgelder zu bezahlen.

Seit Dezember 2012 ist nun Enrique Pena Nieta der mexikanische Präsident und er setzt wieder auf vermehrte Polizei- statt Militärarbeit. Ihm wird allerdings vorgeworfen, wie einst in alten Zeiten mit den hiesigen Kartellen zu kooperieren. Es ist auch nichts Außergewöhnliches, wenn Drogenkartelle gemeinsam mit Polizeibeamten und Soldaten gegen gemeinsame Feinde/Oppositionelle vorzugehen.

Die Drogenkartelle bestechen alles und jeden. Die einen nehmen das Geld und verschönern sich das Leben und die anderen müssen unter Zwang das Geld annehmen...

Warum sind die Drogenkartelle in Mexiko so beliebt?

Die Organisationen bieten den Menschen Chancen. Ein Job mit einem guten Einkommen kann der Staat der Bevölkerung nicht bieten, die Mafia allerdings schon. Jugendliche gehen mit Begeisterung zu den sogenannten „Narcos“, welche eine Art Robin Hood Status haben. Die Kartelle investieren in die Infrastruktur der Dörfer und werden „logischerweise“ von der hiesigen Bevölkerung geschützt.

Die Drogenbosse verfügen sogar über einen eigenen Schutzheiligen! Dieser nennt sich Jesus Malverde. Dieser wird in einer Kapelle verehrt. Diese Praktiken der Mafia nehmen mitunter Züge an, welche an Sekten erinnern.

Der weltweit größte Absatzmarkt für Drogen ist die USA. In den USA können jährlich Drogen im Wert von 65 Milliarden US-Dollar umgesetzt werden. Im Gegenzug kaufen die Drogenkartelle wiederum auch selbst massiv in den USA ein. Es handelt sich dabei um die Waffen. Die Drogenkartelle kaufen etwa 90 % aller Waffen in den USA.

Wie heißt es so schön – eine Hand wäscht die Andere und beide zusammen das ganze Gesicht....

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